Spätestens seit er nach seiner Amtseinführung im schwarzen Hoodie das Lehrerzimmer verließ, wissen wir es alle: Der neue Boss ist da. Zum 01. März übernahm Herr Oberstudiendirektor Hammer die Leitung des Lina-Hilger-Gymnasiums.
Seit Wochen schon brodelt die Gerüchteküche. Jemand hat ihn beim Joggen gesehen. Er kommt ganz aus der Nähe und hat auf jeden Fall Kinder! Und zum Amtsantritt soll es für uns alle eine neue Kleiderordnung sowie schnellstmöglich die Umstellung auf den Ganztagsbetrieb geben. Nun ist die Gerüchteküche die vermutlich einzige, für die das Sprichwort „Zu viele Köche verderben den Brei!“ nicht gilt. Im Gegenteil. Je mehr Köche, umso bunter, exotischer und interessanter wird das Ergebnis. Kein Wunder also, dass wir alle die ersten Tage mit Herrn Hammer gespannt erwartet haben.
Ich durfte ihn sprechen und den Wahrheitsgehalt verschiedener Gerüchte, die derzeit am Lihi kursieren, überprüfen. An der Tür des Direktorenbüros hängt ein Schild mit dem Wappen des 1. FC Köln und der Aufschrift „Komm erin!“, im Büro gleich rechts ist das weiße Rennrad geparkt. Die Gerüchte zum Thema Sport scheinen also nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein. Kurz darauf erfahre ich, dass die sportliche Leidenschaft dem Rennradfahren, dem Fußball und dem Halbmarathon gilt. Weitere Hobbys sind die Aquaristik und die Pflege der Zwergseidenhühner.
Herr Hammer unterrichtet die Fächer Deutsch und katholische Religion, hat darüber hinaus aber auch Kunstgeschichte studiert und arbeitete vor seiner Tätigkeit als schulischer Referent für Gymnasium und IGS am Elisabeth-Langgässer-Gymnasium in Alzey. Weg von seiner Tätigkeit bei der ADD führt den gebürtigen Kölner der Wunsch, wieder unmittelbarer am Schulleben teilzuhaben und verstärkt pädagogisch arbeiten zu können. Endlich wieder Unterricht in der Klasse, erzählt er, sei für ihn eines der ganz großen Highlights seiner Arbeit am Lihi. Die Schule als Lern-, Lehr- und Lebensraum mitgestalten zu können, das mache die Sinnhaftigkeit seiner Arbeit aus und sorge dafür, dass er jeden Abend gut gelaunt nach Hause fahre. Davon, dass in absehbarer Zukunft alle bis abends bleiben müssen, ist allerdings keine Rede.
Was ich aus dem Gespräch mitnehme, ist, dass Herr Hammer sich darauf freut, mit uns zu arbeiten und in seiner Arbeit eigene Visionen umzusetzen. Lassen wir uns also überraschen… ab Montag vielleicht doch Jogginghose für alle oder bauchfrei nur noch für Lehrer?!
Geschrieben von Esther Christ.
